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Ein neues Kapitel in Villmergen
Montana Stahl AG war ein angesehenes und fest verankertes Unternehmen in Würenlingen. Die Geschäftszahlen waren derart positiv, dass einem Ausbau des Werks nichts im Wege stand, allerdings bot Würenlingen flächenmässig keine Möglichkeit für eine Expansion. Als dann im Jahr 1989 die Schliessung der Durisol AG in Villmergen angekündigt wurde, ergriff Montana die Gelegenheit, fusionierte mit Durisol und übernahm deren Räumlichkeiten. So kam es, dass die MitarbeiterInnen von Montana ab Mitte des Jahres 1990 in modernisierten und grosszügigen Büro- und Produktionsanlagen, die dem neuesten Stand der Technik entsprachen, ihre Arbeit fortsetzen.
Die Schliessung der Durisol AG führte zum Verlust von 190 Arbeitsplätzen, wovon Montana 40 auffangen und die Mitarbeitenden von Durisol übernehmen konnte. 70 eigene kamen aus Würenlingen mit und 35 Personen wurden neu eingestellt. Für die Mitarbeitenden, die den Standort nicht wechseln konnten, wurde ein Sozialplan erstellt.
Der Umzug sorgte in Würenlingen für Unruhe, wie auch der Leserbrief eines Einwohners im Würenlinger-Bulletin zeigte. Darin äusserte er seinen Ärger darüber, dass "man" Montana einfach ziehen liess.
In Villmergen baute Montana aus den bestehenden grauen Gebäuden eine moderne und farbenfrohe Produktionshalle, die zudem um über 150 Meter verlängert wurde.
In dieser erweiterten Produktionshalle wurde auch eine 110-Meter-Hallenlaufbahn für die Leichtathletikgemeinschaft Freiamt eingebaut. Die Idee dazu stammte von einem Trainer, der selbst bei Montana angestellt war. Der damalige Direktor Kurt Kaufmann stimmte ohne Zögern zu, und Montana leistete mit dem Bau dieser Laufbahn – grösstenteils auf eigene Kosten – einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der Leichtathletik in der Region. Dadurch konnten die 200 Athleten ihr Wintertraining sowie Schlechtwetter-Trainings nun in der Halle absolvieren.
Um den erfolgreichen Umzug und den Neuanfang in Villmergen gebührend zu feiern, veranstaltete Montana im August 1991 ein grosses Einweihungsfest. Kunden, Mitarbeitende, Lieferanten, Geschäftspartner, Aktionäre, Vertreter der Gemeinde und des Kantons sowie Nachbarn waren eingeladen. Das Fest dauerte zwei Tage und bot eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter eine grosse Festhalle, eine Tonbildschau, Rundgänge und sogar eine Pressekonferenz.
Sowohl der Umzug nach Villmergen, als auch die Anpassung des Firmennamens und des Logos sorgten für Gesprächsstoff. Es gab mehrere Gründe für diese Änderungen: In den 1980er Jahren begann Montana vermehrt mit der Verarbeitung von Aluminium, wodurch der ursprüngliche Firmenname "Montana Stahl AG" nicht mehr zeitgemäss war. Aufgrund des Umzugs und der Erweiterung des Verkaufsspektrums "Alles aus einer Hand", der Einführung einer neuen Technikabteilung und der Ergänzung weiterer Zubehörteile erschien "Montana Bausysteme AG" passender.
Auch das alte Logo mit den zwei Hämmern hatte keinen Bezug mehr zur modernen Produktion von Walzmaschinen. Zudem entwickelte sich Montana immer mehr zum Anbieter von Baukomplettsystemen im Nebengewerbe. Das neue Logo, entworfen vom Grafikbüro Frey aus Baden, repräsentierte nun ein Produkt des Unternehmens: ein Trapezprofil.
Seit 1990 ist Montana nun auch in Villmergen fest verwurzelt und lokal verankert. Im Laufe der folgenden Jahre wurden zahlreiche Renovierungen und Umbauten durchgeführt. Im Jahr 2008 wurde der Anbau der Montasüd-Halle abgeschlossen, was auch eine Neugestaltung der Parkplatz- und LKW-Zufahrtssituation mit sich brachte. Im Jahr 2023 wurde die hauseigene PV-Anlage auf dem Dach der Montana-Produktionsstätte installiert und in Betrieb genommen. Dies markiert einen bedeutenden Schritt, um bis 2030 CO2-neutral zu werden.
So bleibt Montana kontinuierlich bestrebt, die verfügbare Fläche weiterhin optimal zu nutzen, um den Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.